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Gezüchtet für die Kugel

Foto: Jägerin M. Bachman (USA) den Löwen hat sie in Südafrika getötet
Foto: Jägerin M. Bachman (USA) den Löwen hat sie in Südafrika getötet

Südafrika steht für endlose und weite Savannenlandschaften. Das Land ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus der ganzen Welt. Die Safaris in den zahllosen Reservaten zeigen die Natur und Tierwelt Afrikas. Doch es gibt die Schattenseiten, wie in jedem Land.

Der afrikanische Staub legt sich in der Prärie. Der Wind lässt nach. Man hört tierische Laute. Ab und an ein Brüllen. Man wischt sich das letzte Staubkorn aus den Augen und entdeckt dichte Gitterzäune. Abgesteckte Areale, welche Heimat vieler junger und alter Löwen sind. Manche von den Raubkatzen haben prachtvolle Mähnen. Ein stattliches Exemplar, welches seine menschlichen Besitzer glücklich und reich machen wird...

 

 

Alles fängt an mit der Zucht von kleinen Löwenbabys. Schon früh, oftmals direkt nach ihrer Geburt, werden sie von ihren Eltern entfernt, um so die gewünschte Abhängigkeit gegenüber dem Menschen zu erzielen und die Scheu der Tiere zu minimieren. Zugleich ist die Zucht und die anschließende Aufzucht der kleinen Raubkatzen die erste Einnahmequelle der Unternehmer. Denn Touristen aus der ganzen Welt zahlen zum Teil 5-stellige Beträge, um die Löwen zu betreuen. Verkauft werden diese Reisen unter dem Deckmantel des Artenschutzes. Tatsächlich ist es der erste Schritt zum sicheren Tod der Tiere. Doch vor dem Ableben werden die Spitzenpredatoren Afrikas noch bis zum letzten Tropfen für den Tourismus und die leichtgläubigen Reisenden ausgenutzt. Jeder, der denkt, dass ein Löwe sich freiwillig anfassen und sich an eine „Hundeleine“ binden lässt ist Teil dieser Milliarden schweren Industrie.

 

Nach der Aufzucht, dem Kuscheln und Gassi gehen erfolgt dann die Präsentation der Löwen via Internet. Eigens dafür eingerichtete Jagdportale und spezielle „Trophy Hunting“ Reiseanbieter verkaufen nicht das Tier an sich, sondern dessen Abschuss. Es bedarf nicht einmal eines Jagdscheines, sondern der nette Nachbar von neben an, welcher noch nie eine Waffe in der Hand hatte, darf für ein paar tausend Dollar das Gewehr nehmen und die Kugel in Richtung des Tieres schießen. Dabei haben die Löwen keine Chance auf Flucht, denn sie befinden sich in abgesperrten Bereichen und haben durch die lebenslange Nähe zum Menschen keine Scheu uns gegenüber entwickelt.

 

Die nackten Zahlen:

 

- auf diese barbarische Art und Weise sterben im Jahr etwa 800 bis 1.000 Löwen in Südafrika

- es gibt etwa 200 Zuchtfarmen, welche circa 6.000 – 8.000 Raubtiere in Gefangenschaft halten

- etwa 7.000 davon sind Löwen

- der Abschuss für einen männlichen Löwen kostet bis zu $ 30.000. Für eine Löwin sind es $ 7.000

- zusätzliche Einnahmequelle für die Züchter ist der Handel mit Löwenknochen für die traditionelle chinesische Medizin (TCM), da Tigerknochen immer seltener werden

- etwa 1.100 Löwen Leichen werden aus Südafrika jährlich exportiert. Stark ansteigend.

 

All dies wird von den Betreibern der Zuchtanlagen, der Reiseanbieter, Teilen der südafrikanischen Regierung, sowie Naturschutzorganisation wie dem WWF als Tier- und Naturschutz verkauft. Man tötet gezüchtete Tiere, um die wild lebende Population aufrecht zu erhalten. Das Resultat ist, dass die Bestände in Freiheit weiter sinken, die Konten aller Beteiligten jedoch weiter steigen.

 

Mehr Informationen auf http://www.bloodlions.org

BLOGBEITRAG: Jenny + Marc Zimmermann von Yakari Travel.

Yakari-Travel ist ein Non-Profit Reiseprojekt. Entstanden ist die Reisevermittlung durch das Engagement von Jenny und Marc Zimmermann im Tier- und Naturschutz, welche zudem leidenschaftlich gerne reisen. Mit Yakari-Travel kombinieren sie Aufklärung und Unterstützung vorhandende Strukturen. So geht der Gewinn einer Reise an lokale soziale Projekte im Reiseland der Kunden, welche sich für den Erhalt der hiesigen Tierwelt, Natur oder zur Unterstützung schwächer gestellter Menschen einsetzen.

 

www.yakari-travel.de