Besuch beim Lebenshof Hohenwart – ein Ort der zweiten Chancen
Am 18. August 2025 war ich endlich mal wieder Petra und Werner auf
ihrem Lebenshof Hohenwart in Fuchstal (Oberbayern) besuchen. Schon beim Betreten des Hofes spürt man, dass hier über die Jahre etwas Besonderes entstanden ist: ein Platz, an dem Tiere nicht ausgebeutet, sondern respektiert und geliebt werden.
Wie alles begann
Die Geschichte des Hofes startete im Jahr 2017 – eher zufällig. Petra erzählte, dass es „nicht geplant“ war, einen Lebenshof zu gründen. Doch dann tauchten auf einer Onlineplattform zwei Zwillingskälber auf, die dringend ein Zuhause suchten. Sie sollten eigentlich im Schlachthof landen. Stattdessen durften sie hier einziehen – und legten damit den Grundstein für den Lebenshof.
Heute leben bereits über 200 gerettete Tiere hier: Rinder, Schweine, Pferde, Hühner und viele mehr. Einige der Rinder besuchten wir
dann auf einer Sommerweide.
Begegnungen, die bewegen
Unser Rundgang führte uns zuerst zur sogenannten Handicapgruppe. Dort begegneten wir Eragon, einem beeindruckenden Ochsen von fast 800 Kilogramm. Sein Leben schien schon bei der Geburt beendet – Rachitis an allen vier Beinen verhinderte, dass er laufen konnte. Doch auf dem Lebenshof erhielt er die notwendige Pflege und entwickelte sich zu einem starken, gesunden Tier. Heute lebt er zusammen mit blinden Freundinnen und einem noch größeren Ochsenkollegen – und auf der Weide fällt ihre Einschränkung kaum auf.
Nicht weniger beeindruckend ist die Geschichte von Mary Lou, einer Schweinedame, die während unsere Besuches entspannt in ihrer Suhle badete. Sie ist die einzige Überlebende eines Hofes, dessen Bauer seine Tiere dem Hungertod überließ. Mary Lou rettete sich selbst – dank einer ungewöhnlichen Fähigkeit: Sie konnte klettern und entkam so ihrer Mastbucht. Während ihre Artgenossen in den Boxen starben, fand man sie schließlich lebend in der Futterkammer. Heute darf sie in Sicherheit leben.
Lebenshöfe als Lernorte
Solche Orte sind weit mehr als ein sicherer Hafen für Tiere. Lebenshöfe bieten uns Menschen die Möglichkeit, Tieren wirklich zu begegnen – fernab von Klischees und anonymen Produkten im
Supermarktregal.
Gerade für Kinder können sie eine wichtige Lernerfahrung sein: Statt Zoo oder Zirkus zeigt ein Hofbesuch die Realität tierischen Lebens und Leidens. Hier lernen Kinder, dass hinter Wurst und
Milch fühlende Lebewesen stehen. Solche Erfahrungen prägen – und können vielleicht sogar die Grundlage für ein Umdenken sein.
Der Besuch beim Lebenshof Hohenwart hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass Tiere nicht nur überleben dürfen, sondern wirklich ein Leben führen können. Petra und Werner leisten hier Beeindruckendes – und schaffen einen Ort, an dem Mitgefühl in gelebte Praxis umgesetzt wird.
Während meines Besuchs am Lebenshof hatte ich das Glück, von der wunderbaren Britta Becker (www.vegan-film.com) fotografiert zu werden.
Britta unterstützt den Lebenshof ehrenamtlich und neben ihrer Mitarbeit am Lebenshof, zeigt sie die Tiere von ihren schönsten Seiten. Sie ist eine beeindruckende Frau mit einer besonderen Geschichte – und zugleich ein unglaublich herzlicher Mensch.
An diesem Tag begegnete ich auch mal wieder Tierrechtsaktivist Phil Hörmann. Seit vielen Jahren setzt Phil sich unermüdlich für die Tiere ein und war bereits maßgeblich an verschiedenen Aufdeckungen der Tierindustrie beteiligt. Einen Einblick in sein Engagement findet ihr auf seinen Social Media Kanälen 👉 Facebook und Instagram.
Phil trägt übrigens ein Tierschutz Statement-Shirt aus dem Sortiment von meinem Modelabel: SANDY P. PENG ®